Der FC Arsenal führt die Tabelle der Premier League an und könnte erstmals seit 2004 wieder Meister werden. Eine zusätzliche Belastung nimmt er gerne in Kauf.
Das eigene Spiel zu gewinnen und genüsslich zuzuschauen, wie sich die Konkurrenz gegenseitig Punkte abnimmt, in dieser komfortablen Lage war der FC Arsenal am Wochenende.
Nach dem 2:1-Sieg gegen den FC Brentford am Samstag (09.03.2024) durch ein spätes Tor von Kai Havertz folgte am Sonntag das Topspiel der Rivalen um die Meisterschaft. Der FC Liverpool und Manchester City trennten sich mit 1:1.
Das “Three horse race” um den Titel, wie es die Engländer nennen, spitzt sich zu. Der FC Arsenal ist in der Premier League zehn Spieltage vor Saisonende Tabellenführer, dahinter folgt das punktgleiche Liverpool, dahinter das nur um einen Punkt schlechtere Manchester City.
Konkurrenten weiter im Europapokal vertreten
Form, Verletzte, Restprogramm, Trainer, Erfahrung im Titelkampf – all das wird nun, teilweise auch mit Daten unterfüttert, analysiert und zusammengerührt, um eine Prognose zu erstellen. Als weiterer Faktor geht die Belastung durch andere Wettbewerbe in die Bewertung ein, und da wird sich am Dienstag (12.03.2024, ab 21 Uhr im Live-Ticker bei sportschau.de) entscheiden, ob der FC Arsenal weiter im Europapokal vertreten sein wird.
Bei den Konkurrenten ist das schon entschieden. Der FC Liverpool geht am Donnerstag (14.03.2024) mit einem 5:1-Vorsprung ins Achtelfinale-Rückspiel der Europa League gegen Sparta Prag. Manchester City hat das Viertelfinale der Champions League schon – erwartet locker – erreicht.
Späte Niederlage in Porto
Locker dürfte es für Arsenal dagegen in der Champions League kaum werden, denn das Hinspiel beim FC Porto ging durch ein Tor in der Nachspielzeit mit 0:1 verloren. Trainer Mikel Arteta dürfte seine vermeintlich beste Elf aufbieten, um den Rückstand wettzumachen, zumal die “Gunners” am kommenden Wochenende spielfrei haben. Die Partie in der Premier League gegen den FC Chelsea ist verlegt worden, weil der Gegner noch im Viertelfinale des FA-Cups vertreten ist und auf Leicester City trifft. Arsenal war schon in der dritten Runde ausgeschieden, durch ein 0:2 gegen den FC Liverpool.
Die “Reds” von Jürgen Klopp, die den Ligapokal in dieser Saison schon im Trophäenschrank haben, treten im FA-Cup bei Manchester United an, die “Skyblues” von Pep Guardiola gegen Newcastle United.
Gegen Chelsea, bei City, bei den Spurs, bei United
Der FC Arsenal wird nach dem Spiel gegen Porto erst am letzten Tag des Monats wieder antreten müssen. An Ostersonntag steht dann das Topspiel bei Manchester City an, Ende April das North-London-Derby bei Tottenham Hotspur, zwei Wochen später die Partie bei Manchester United, und damit ist dann auch schon vieles über die Schwere des Restprogramms gesagt.
Nach der Länderspielpause steht der Zeitraum an, in dem Arsenal in der vergangenen Saison die Meisterschaft verspielte, die aufgrund eines teilweise deutlichen Vorsprungs auf Manchester City so nahe wie lange nicht schien.
Ein Vorteil für den FC Arsenal ist, dass es derzeit kaum verletzte Spieler gibt. Auch Manchester City hat in dieser Hinsicht gar keine Probleme. Beim FC Liverpool entspannt sich die kritische Situation allmählich. Allerdings fallen mit Torwart Alisson Becker, Trent Alexander-Arnold und dem abschlussstarken Stürmer Diogo Jota immer noch wichtige Spieler länger aus.
Drei Profis von Arsenal mit mehr als 3.000 Einsatzminuten
Durch die Verletztenmisere teilweise gezwungen, hat Jürgen Klopp die Belastungen breit verteilt. Virgil van Dijk kommt mit 2.848 Einsatzminuten* auf die meisten, mit Luis Díaz und Joe Gomez haben nur zwei weitere Spieler mehr als 2.500 Minuten.
Beim FC Arsenal sind es acht Spieler mit mehr als 2.500 Einsatzminuten, mit den beiden Innenverteidigern William Sabila und Gabriel Magalhães sowie dem zentralen Mittelfeldspieler Declan Rice kommen drei Profis sogar auf mehr als 3.000 Minuten.
Mikel Arteta und Declan Rice
Vielspieler Phil Foden
Bei Manchester City sind es sogar vier, und dass mit Phil Foden (3.242 Minuten bei schon 41 Einsätzen) ein Offensivspieler die Liste anführt, ist erstaunlich. Zehn Spieler des Titelverteidigers in der Premier League kommen auf mehr als 2.500 Minuten.
Arsenals Trainer Arteta hofft, dass die Fans des Klubs gegen Porto ihren Teil dazu beitragen werden, um noch weit mehr Minuten in der Champions League zu bekommen. “Das Stadion wird eine Energie entwickeln, wie sie es noch nie in ihrem Leben gesehen haben”, sagte er nach dem Sieg gegen Brentford zu Reportern. Die Fans seien heiß, weil Arsenal seit 14 Jahren nicht mehr im Viertelfinale der Champions League gewesen sei, begründete der Spanier die Euphorie.
* Quelle für sämtliche Angaben Einsätze und Einsatzminuten: transfermarkt.de