Pokal-Viertelfinale: Saarbrücken gewinnt sensationell Wasserschlacht gegen Gladbach

Stand: 12.03.2024 22:32 Uhr

1. FC Saarbrücken ist “nassfester” als Borussia Mönchengladbach. Im erneuten Dauerregen im Saarland hat sich der Drittligist gegen den Bundesligist durchgesetzt und steht sensationell im Halbfinale des DFB-Pokals. Am Dienstagabend (12.03.24) siegte Saarbrücken knapp mit 2:1 (1:1) und trifft im Halbfinale des DFB-Pokals am 2. April auf den 1. FC Kaiserslautern. Tags drauf empfängt im zweiten Spiel im rheinischen Derby Bayer Leverkusen Fortuna Düsseldorf.

Wieder spielten im Saarland der starke Regen und der nasse Rasen wichtige Rollen. Nach der nässebedingten Absage der ursprünglichen Partie im Februar profitierten beide Teams von den Platzbedingungen. Zuerst bediente Franck Honorat nach einem Fehler von Marcel Gaus seinen Gladbacher Kollegen Robin Hack, der die Gäste in Front brachte (8.). Doch fast mit dem Gegenzug blieb Saarbrückens Amine Naifi etwas glücklich am Ball, versenkte diesen aber sehenswert mit einem strammen Distanzschuss im Gladbacher Kasten. In der Schlussphase veredelte Kai Brünker seine kämpferische Leistung zum umjubelten Siegtreffer im Ludwigspark (90. +3).

  • Viertelfinale
    Pfeil rechts

“Das hört sich geisteskrank an”, sagte ein fassungsloser Kai Brünker im ZDF, “fuck, war das ein Kampf. Gladbach hat das sehr gut gemacht auf dem Platz. Aber das sind solche Mentalitätsmonster bei uns!” Der 1. FC Saarbrücken steht zum fünften Mal in einem Pokal-Halbfinale. Sein Trainer Rüdiger Ziehl sagte: “Das war ein ganz, ganz hartes Stück Arbeit. Das war ein ganz wildes Spiel. In der zweiten Haöbzeit hatten wir nur ganz wenig Entlastung – absolut irre.”

Forscher Beginn mit viel Spekulation

Von Beginn an spielten beide Teams nach vorne – getrieben von der Hoffnung auf den ein oder anderen “Ausrutscher” des Gegners. Zusätzlich zu den glitschigen Bodenbedingungen schob sich an vielen Stellen der neu verlegte Rasen im Saarbrücker Ludwigspark unter den Stemmschritten der Spiel zusammen und sorgte zusätzlich für Standschwierigkeiten.

So erarbeiteten sich die Gastgeber die erste Chance, als Kasim Rabihic den Ball von links aufs Tor schnibbelte, aber etwas zu wenig Effet zustande brachte (3.). Die Gladbacher allerdings nutzten ihrerseits die erste Chance: Bayern-Besieger Gaus verschätzte sich bei einer Ballannahme, als der Ball nicht wie gewohnt hochsprang. Honorat spitzte in den Ball und sprintete mit Höchstgeschwindigkeit zur Grundlinie. Hack wartete im Rückraum, wurde perfekt bedient und verwandelte platziert flach links unten zur Führung.

Nur zwei Minuten später erzwangen die Hausherren den Ausgleich: Bei einem Konter behielt Naifi mit etwas Glück den Ball und zog aus zentraler Position unwiderstehlich ab. Moritz Nicolas im Tor der Gladbacher Fohlen streckte sich, war aber chancenlos.

Nach 15 Minuten: Gladbach dreht auf

In der Folge drehte der Bundesligist auf und kam zu einer Reihe bester Torchancen. Doch mit dem Glück der Tüchtigen verhinderten die Saarbrücker den erneuten Rückstand: Bjarne Thoelke klärte mit einem “Krakenbein” gegen den insgesamt glücklos agierenden Rocco Reitz (14.), Lukas Boeder stand bei einer hundertprozentigen Tormöglichkeit für Honorat aus etwas mehr als fünf Metern genau richtig auf der Torlinie (18.). Dazu geriet Hack bei einer Blaupause der Chance die zum 1:0 führte am Elfmeterpunkt zu sehr in Rücklage (21.).

Der FCS geriet eindeutig ins Hintertreffen, blieb aber noch im Spiel. Und aus dem Nichts hätte Naifi um ein Haar die Gastgeber erneut in Führung gebracht (40.)

Abschnitt zwei: Saarbrücken wieder mit Vollgas

Kaum war die zweite Hälfte angepfiffen, kamen die Blau-schwarze erneut zum Abschluss. Der hart ackernde Kai Brünker wollte eine Flanke von Patrick Sontheimer von links mit dem Kopf verwerten, wurde aber von der Verteidigung der Fohlen entschieden gestört (47.).

Eine Stunde war gespielt, als Robin Hack zum zweiten Mal eine gute Möglichkeit zur Borussen-Führung vergab. Gladbachs Derby-Doppeltorschütze sah, dass FCS-Keeper Schreiber zu weit vor seinem Tor stand und dann auch noch wegrutschte – doch der Heber des Gladbachers fiel nur aufs Tordach.

Harte Arbeit auf dem weichen Boden

Auf dem immer tiefer werdenden Boden taten sich beide Teams zunehmend schwer, geordnete Spielzüge zusammenzubekommen. Immer wieder blieb der Ball in Pfützen liegen oder stoppte einfach zu früh.

Fohlen-Trainer Gerardo Seoane ließ seine Elf in der Schlussphase der regulären Spielzeit offensiver agieren, doch Saarbrücken hielt dagegen. Für eigene gute Torchancen fehlte dem Drittligisten aber mehr und mehr die Kraft. Dennoch kam Bühler in der Nachspielzeit nach einem Freistoß zur Schusschance, brachte den Ball abe rnicht entscheidend auf und ins Tor der Gäste.

Dann aber der Konter, der Saarbrücken jubeln ließ: Brünker verwertete freistehend aus etwa elf Metern einen Pass von Fabio Di Michele Sanchez. Nach den Pokalerfolgen gegen den Karlsruher SC (2. Bundesliga) und die Bundesligisten Eintracht Frankfurt und Bayern München überschwemmen erneut Glücksgefühle das ganze Saarland.

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*