Weltmeister Ding Liren hat bei der Schach-WM ausgeglichen und vor der entscheidenden Phase wieder gute Chancen auf die Titelverteidigung.
Nach einer diesmal konzentrierten Leistung mit den weißen Figuren glich der 32-jährigen Chinese gegen seinen 18 Jahre alten Herausforderer Dommaraju Gukesh aus Indien zum 6:6 aus. Wer zuerst 7,5 Punkte hat, ist Weltmeister.
In der Partie am Sonntag war Ding unter Zeitdruck ein kapitaler Patzer unterlaufen, der Gukesh zur Führung verholfen hatte. Der Druck auf ihn war vor der 12. Partie entsprechend hoch.
“Fehlerfreie Partie unter höchstem Druck”
Erneut dachte Ding zu Beginn deutlich länger über seine Züge nach, was dem gut vorbereitet wirkenden und zügiger agierenden Gukesh wie so oft einen Zeitvorteil verschaffte. Ding erspielte sich dann aber einen leichten Stellungsvorteil und setzte seinen Kontrahenten zunehmend unter Druck.
Nach einem folgenschweren Fehler des Inders im Mittelspiel holte sich Ding den zweiten Sieg im laufenden Duell. “Was für ein Comeback, es ist wieder alles offen”, sagte Schach-Bundestrainer Jan Gustafsson bei chess24 und bescheinigte Ding “eine fehlerfreie Partie unter höchstem Druck”.
In die abschließenden zwei Partien gehen die beiden Kontrahenten nun mit ausgeglichener Ausgangssituation. Beim Stand von 7,5:7,5 müsste ein Tie Break entscheiden. Am Dienstag steht zunächst der vierte Ruhetag auf dem Programm.