Es wirkte leicht und souverän, doch der Weg zum historischen Weltcup-Triple war steiniger als es den Anschein hatte: “Es hat in meinem Kopf gearbeitet”, sagt Snowboarderin Ramona Hofmeister über dem Weg zu den drei Kristallkugeln.
Snowboarderin Ramona Hofmeister muss die historische Dimension erst noch verarbeiten. “Es braucht noch ein paar Tage, bis ich das realisiere, bis ich das wahrnehme”, sagte die Weltcup-Triple-Gewinnerin bei Blickpunkt Sport im BR Fernsehen.
Hofmeister kam unmittelbar vom Weltcup im Winterberg, wo sie sich den Slalom-Weltcup gesichert hatte. Zuvor stand sie bereits als Gesamtweltcupsiegerin und Gewinnerin im Riesenslalom-Weltcup fest. Ein Titel-Hattrick, wie ihn noch nie eine deutsche Snowboarderin zuvor erreicht hatte.
Party noch nicht geplant
Die große Party? “Es war lustig, aber nicht intensiv, wir hatten noch den Team-Event”, sagt Hofmeister. Auch wenn sie jetzt nach Hause zurückkehrt, ist noch nichts geplant. Man merkt, wie die Erlebnisse des vergangenen Winters noch in ihr arbeiten: “Es ist eine meiner besten Saisons und das ich die mit drei Kugeln krönen kann, ist brutal.”
Dabei war es am Ende gar nicht so selbstverständlich, wie es die Fans draußen an den TV-Bildschirmen und in den Internet-Streams wahrgenommen haben. Denn Hofmeister, der man sonst keine Nervosität anmerkt, war alles andere als ruhig.
Wenn der Tunnel fehlt: “Druck in jeder Sekunde mitgefahren”
“In den letzten Rennen konnte ich es nicht ganz so machen, wie ich es von mir gewohnt bin”, blickt sie zurück. “Generell gelingt es mir recht gut, das ich oben in meinen Tunnel komme”, sagt sie zwar. Doch genau das fehlte zuletzt, beispielsweise beim letzten Riesenslalom-Rennen, wo es knapp zuging, da “ist der Druck bei jeder Sekunde mitgefahren”.
“Ich habe da zum ersten Mal gemerkt, wie es in meinem Kopf gearbeitet hat”, ergänzt sie. Drei Mal hatte sie den Riesenslalom-Weltcup zuvor schon gewonnen, da kam sie ins Grübeln: “Man mag seine eigenen Erfahrungen erfüllen und seine Kugel verteidigen.”
Schlaflose Nächte nach den Erfolgen
Am Ende, das ist bekannt, steht Historisches – und trotzdem hatte sie unruhige Nächte. Schon im österreichischen Zauchensee konnte sie nach dem Gewinn der Riesenslalom-Weltcupkugel nicht schlafen, nach dem Slalom-Titel auch nicht, “ich war um drei oder vier Uhr in der Nacht wieder wach.”
Im Video: Ramona Hofmeister – die bayerische Snowboard-Queen
Quelle: Blickpunkt Sport 10.03.2024 – 21:45 Uhr