Champions-League-Finale 2024: Einzelkritik – Adeyemi und Füllkrug ohne Glück gegen Real

Champions-League-Finale 2024: Einzelkritik – Adeyemi und Füllkrug ohne Glück gegen Real

Stand: 01.06.2024 23:37 Uhr

Karim Adeyemi hätte Borussia Dortmund im Finale der Champions League gegen Real Madrid auf die Siegerstraße bringen können. Niclas Füllkrug hatte vorne Pech und machte hinten keine glückliche Figur.

Gregor Kobel: In der ersten Hälfte überhaupt nicht geprüft, machte beim sinnlosen Einsteigen von Vinicius junior etwas viel aus der Szene, sodass der Real-Stürmer die Gelbe Karte sah (35. Minute). Gute Parade dann in der 49. Minute gegen den Freistoß von Toni Kroos, dafür hatte er richtig Glück, als er sich in der 70. Minute bei einem langen Ball auf Jude Bellingham verschätzte. Bei beiden Gegentoren chancenlos, stark aber gegen den Schlenzer von Camavinga (81.) und den Kopfball von Nacho (82.).

Julian Ryerson: Lange Zeit sehr gutes Stellungsspiel in der Defensive, schaltete sich aber auch immer mal wieder nach vorne ein. Es fehlte aber die Effektivität bei seinen Flanken, im zweiten Durchgang auch defensiv stark abbauend.

Mats Hummels: Von Beginn an sehr souverän in den Zweikämpfen, dann der geniale Pass in die Tiefe zur Großchance von Karim Adeyemi (21.). Feierte sich zu Recht mit der erhobenen Faust für eine grandiose Grätsche gegen den durchgebrochenen Vinicius junior kurz vor der Pause. Auch nach dem Wechsel sehr aufmerksam, an ihm lag es nicht, dass der BVB am Ende noch zwei Tore fing.

Nico Schlotterbeck: Zweikampfstark und nach minimaler Anfangsnervosität mit einem etwas zu kurzen Rückpass auf Gregor Kobel sicher und konzentriert. Bei einer Schwalbe von Vinicius junior meckerte er nachvollziehbar – aber die Gelbe Karte dafür tat natürlich weh. Danach stabil, aber bei den Gegentoren zu weit weg vom Geschehen.

Ian Maatsen: Rannte die linke Seite rauf und runter, von Enrico Valverde kam im ersten Durchgang über seine Seite gar nichts. Nur seine Flanken hätten etwas präziser sein dürfen. Taktisch erstaunlich: Immer wenn der BVB mit Emre Can in einen Dreier-Abwehrriegel switchte, wechselte Maatsen von links in die Zentrale. Vor dem 0:1 stand er bei Torschütze Dani Carvajal und ließ ihn entkommen. Das 0:2 verursachte er dann mit einem Katastrophen-Fehlpass komplett selbst.

Emre Can: Sehr konzentrierter und zweikampfstarker Auftritt vor der Pause, stoppte viele Real-Angriffe schon im Ansatz, hielt dann mit Schmerzen im Knie nach längerer Behandlungspause weiter durch. Im zweiten Durchgang hatte er Schwierigkeiten, als Real das Tempo anzog.

Marcel Sabitzer: Den ersten Zweikampf der Partie gewann der Österreicher in der 3. Minute – als er einen Flitzer stoppte, den der Ordnungsdienst peinlicherweise nicht unter Kontrolle bekam. Klasse-Abschluss in der 41. Minute, den Courtois nur mit Mühe entschärfen konnte. Nach dem Wechsel zu wenig in den Brennpunkten, ging mit unter.

Julian Brandt: Hatte in der 13. Minute die erste BVB-Chance, die aber im Erfolgsfall wohl wegen einer Abseitsstellung von Passgeber Niclas Füllkrug nicht zur Führung gereicht hätte. Danach sehr engagiert, aber ohne Durchschlagskraft nach vorne und mit dem ein oder anderen Ballverlust.

Jadon Sancho: Agierte in der ersten Hälfte defensiv enorm fleißig, half bei der Absicherung gegen Vinicius junior. Vorne dribbelte er sich allerdings immer wieder fest. Daranm änderte sich auch nach dem Wechsel wenig – insgesamt eine Enttäuschung.

Niclas Füllkrug: Unfassbares Pech nach 23 Minuten, als er den Ball (aus abseitsverdächtiger Position) an den Innenpfosten spitzelte. Danach lange nicht zu sehen, aber guter Anspielpunkt und in der 63. Minute mit einem Kopfball wieder richtig gefährlich – Courtois war aber zur Stelle. Beim 0:1 wollte er für Maatsen gegen Carvajal aushelfen, kam aber nicht ins Kopfballduell mit dem 1,73-Meter-Mann. Nur kurz war sein Jubel zum vermeintlichen 1:2 (87.) – bei seinem Hammer-Kopfball stand er knapp im Abseits.

Karim Adeyemi: Lief nach knapp 21 Minuten komplett allein auf Thibaut Courtois zu, ließ sich aber zu weit nach außen abdrängen und vergab diesen absoluten Hochkaräter. Zu eigensinnig schloss er in der 28. Minute ab, als er an Courtois scheiterte – der Querpass auf Füllkrug wäre besser gewesen. Schenkte sich im Duell mit Dani Carvajal erfreulicherweise gar nichts, sehr gut dann die Flanke zum Füllkrug-Kopfball (63.) – aber letztlich war er es, der diesem Spiel einen anderen Weg hätte geben können.

Einwechselspieler:

Marco Reus kam in der 72. Minute für Adeyemi, konnte aber keine großen Impulse mehr einbringen. Auch Sébastien Haller (80. für Brandt) und Donyell Malen (80. für Can) fielen nicht mehr groß auf – Jamie Bynoe-Gittens (87. für Sancho) kam zu spät.

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