Rot-Weiss Essen hat am 11. Spieltag der 3. Liga eine bittere Heimpleite einstecken müssen. Gegen den SC Verl, der sich erstaunlich spielstark präsentierte, war RWE im Grunde chancenlos.
RWE hatte sich fest vorgenommen, die Heimpartie gegen das Kellerkind aus Ostwestfalen offensiv und mutig anzugehen. Doch anstatt nach vorn zu spielen und den Gegner in dessen anfälliger Abwehr unter Druck zu setzen, mussten sich die Essener erst einmal dem dominanten Spiel des Gegners erwehren.
Verl ist eine spielerisch starke Mannschat – das zeigte der SC in der ersten Halbzeit eindrucksvoll. Die Kugel rollte sehenswert durch die Verler Reihen und bei Essens Ballbesitz zeigte man ein gutes Pressingverhalten schon tief in der Essener Hälfte. Doch all das schön anzuschauende Spiel bringt natürlich nichts, wenn nichts Zählbares dabei herausspringt. Und das war auch an diesem Abend in Essen zunächst so. Verl dominierte, traf aber nicht.
Lokotschs Treffer zählt nicht, Eitschberger muss runter
Obwohl – einmal lag der Ball doch im Tor der Rot-Weissen, aber der Treffer zählte nicht. Schütze Lars Lokotsch war die Kugel in der 34. Minute zuvor an die Hand gesprungen.
Christoph Dabrowski, Essens Trainer, konnte nicht zufrieden sein. Noch unglücklicher schaute er drein, als sein Mittelfeldmann Julian Eitschberger nach einer guten halben Stunde mit Roter Karte vom Feld musste. Vorausgegangen war ein Zusammenprall mit Verls Berkan Taz, den der Unparteiische wohl als Tätlichkeit deutete.
Verler Doppelschlag nach der Pause
Essen war nur noch zu zehnt – und froh, als es nach 45 Minuten mit 0:0 in die Kabinen ging. Allein: Nach dem Seitenwechsel war es mit der Zurückhaltung der Gäste vorbei, was das Toreschießen betrifft. Gerade einmal 60 Sekunden waren gespielt, da traf Julian Stark mit einem immer länger werdenden Schuss den linken Pfosten des Essener Kastens. Der soeben eingewechselte Chilohem Onuoha schaltete am schnellsten und drückte die Kugel zum 0:1 über die Linie.
Elf Minuten später – Essen hatte in Unterzahl mittlerweile mutiger nach vorn gespielt – traf Verl ein zweites Mal. Diesmal betätigte sich Onuoha als Vorbereiter. Nach seinem Solo passte er flach in den Lauf von Jonas Arweiler, der aus 14 Metern satt links unten zum 0:2 traf (57.).
Handelfmeter bringt Essen zurück
20 Minuten vor Schluss wurde es plötzlich wieder spannend: Verls Michael Stöcker war der Ball im eigenen 16er aus kurzer Distanz an die Hand gesprungen – es gab Elfmeter. Manuel Wintzheimer ließ sich die Chance nicht entgehen – es stand nur noch 1:2 (71.).
RWE kam jetzt noch einmal, nutzte jeden Ballgewinn, um sofort und schnörkellos in Richtung Verler Tor zu spielen. So richtig gefährlich konnte das Team in Unterzahl aber nicht mehr werden. Auf der Gegenseite fiel in der 90. Minute die Entscheidung: Timur Gayret nutzte einen sauber ausgespielten Konter im Nachsetzen zum 1:3.